Reise nach Kroatien mit Pleiten Pech und Pannen. Ob am Ende alles gut ging? Das lest ihr hier.
Eine Reise nach Kroatien mit Pleiten, Pech und Pannen. Ob am Ende alles gut geht?
2016-06-03
Umleitung zum Ostbahnhof
Ankündigung – Eingeschränkte Erreichbarkeit des Antikmarkts
2016-06-19

Bevor ich mein heiß ersehntes Nickerchen halten konnte, beschlossen wir doch erst einmal einen Kaffee in der Altstadt von Zagreb trinken zu gehen. So konnte ich mir den Weg durch die City bis zum Apartment gleich einmal einprägen. Am nächsten Tag hatte ich nämlich schon die obligatorische Secondhand-Erkundungstour geplant.

Inhaltsverzeichnis

Mein erster Eindruck von Zagreb

Zagreb ist eine verhältnismäßig kleine Großstadt. Als Hauptstadt mit 790.017 Einwohnern (Stand 2011) ist Zagreb nicht mit Berlin zu vergleichen, dennoch die größte Stadt Kroatiens. Dafür hat sich Zagreb unglaublich viel klassischen Charme erhalten. Die alten, zumindest von außen, größten teils unrenovierten Häuser waren für meinen ersten Eindruck ausschlaggebend. Es hat etwas romantisches, durch die Stadt zu laufen, sich die alten Häuser mit künstlerisch verzierten Mauern anzusehen. Teils sind an den Häusern noch Malereien von Anno dazumal erkennbar.

Alles in allem bekommt man einfach einen Eindruck wie Zagreb vor dem Krieg ausgesehen haben könnte, denn seither wurde vieles einfach so belassen wie es war. Bunte Holzfensterläden und verschnörkelte Balkone, einfach ein zauberhafter Anblick, ebenso wie die kleinen Gassen die von der Haupteinkaufsstraße abgehen. Hier lohnt definitiv immer ein kurzer Blick um traditionelle Restaurants und Cafés oder auch tolle kleine Shops zu entdecken.

First day in Zagreb

First day in Zagreb

Wechselkurs-Exkurs Kuna vs. Euro

Obwohl Kroatien bereits zur EU gehört (1. Juli 2013), nachdem sie 10 Jahre auf den Beitritt gewartet hatten, gilt in Kroatien weiterhin der Kuna. Für die Euro-Einführung müssen noch die Kriterien erfüllt werden. Vorteilhaft ist daher für Euro-Touristen der Wechselkurs.

Aktuell steht der Euro bei 1 : 7,5 Kuna (ca.) gewechselt wird je nach Wechselstube zwischen 1 : 7 bis 1 : 7,4. Am Flughafen ist mitunter das Wechseln am teuersten. Was sich vor der Reise immer anbietet, ist zu prüfen, ob man bereits zu Hause einen guten Wechselkurs bekommen kann. In Berlin ist meine Anlaufstelle immer die Exchange AG, da viele verschiedene Währungen vorhanden sind und nicht nur verkauft, sondern auch angekauft werden. In diesem Fall hat sich der Bezug von Kuna zu Hause allerdings nicht gelohnt, da ich sogar einen minimal besseren Kurs am Flughafen Zagreb hatte. Meine ersten Scheinchen hatte ich nämlich hier eingetauscht um mit dem Bus in die Stadt kommen zu können.

Die restlichen 25 Euro, die ich noch Bar im Geldbeutel hatte, habe ich zu einem späteren Zeitpunkt in der Altstadt von Zagreb zu einem Kurs von 7,4 Kuna je ein Euro getauscht, was sich definitiv bemerkbar machte. Ohnehin hat man das Gefühl nach dem Gang zur Wechselstube im Geld zu schwimmen, was sich nach dem Gang ins Café, mit Cappuccino und Limonade, allerdings wieder normalisiert. Die Rechnung mit 22 Kuna für Kaffee und Limo wirkt nämlich ebenso gigantisch, auch wenn man effektiv nur rund drei Euro bezahlt hat.

Wem es geht wie mir und ständig erschrickt wenn er die dreistelligen Beträge sieht, die sich auf Souvenirs und Kleidungsstücken befinden, der spart beträchtlich Kohle. Ich hatte irgendwie Hemmungen gleich mehrere Hunderter auf den Tisch zu legen, was meinem kleinen studentischen Geldbeutel durchaus entgegenkommt.

Outdoor-Kaffee-Kultur in Zagreb

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Zagreb wird schnell deutlich, dass man hier eine Outdoor-Gesellschaft vorfindet. Nahezu jedes Café und jede Bar hat irgendwo ein paar Plätze im Außenbereich zur Verfügung. Nicht immer gehören die Sitzgelegenheiten vor einem Café auch zu diesem, manchmal ist das dazugehörige Café auch ein paar Häuser weiter, das stört als Gast aber nicht, ist nur etwas verwirrend auf den ersten Blick. Laut Reiseführer ist „sich auf einen Kaffee treffen“ so Standard wie kaum irgendwo sonst. Es gehört einfach zum täglichen Leben, dass man in der Mittagspause oder nach der Arbeit, Freunde im Café trifft und gemeinsam ein paar Sonnenstrahlen genießt und eine nette Unterhaltung führt.

Wer nicht mittenrein ins Getümmel möchte und etwas mehr Ruhe sucht, den trifft man in einer der kleinen Parkanlagen, die überall in der Stadt verteilt sind. Klassischerweise trifft man hier insbesondere Familien mit Kindern, Hundebesitzer und viele Pärchen, die es sich auf den Wiesen und rundherum auf den Parkbänken gemütlich machen. Auf einem kleinen Platz in der Mitte des Parks, den wir an diesem Nachmittag besucht haben, hatten sich auch ein paar Künstler platziert, die ihre Werke ausstellten und den Park somit kreativ belebten. Witzig waren auch die kleinen Fähnchen an den Leinen, die zwischen den Bäumen auf dem Weg zu diesem kleinen Platz gespannt waren. Alle kunstvoll verziert, jedes anders. Es war ein hübscher Anblick, leider hatte ich vor lauter Eindrücken völlig das Foto vergessen, zumal uns Carl’s kleiner Wirbel auch immer ordentlich beschäftigte.

Nach diesem kurzen Trip in die Stadt mit Cafébesuch und gemütlicher Rast im Park ging es dann auch schon wieder zurück ins Apartment. Unsere kleine Begleiterin war ganz meiner Meinung und verlangte nach einem Nickerchen und einem Snack. 😉

Auf dem Weg zum ersten kroatischen Bierchen

Nachdem mich die Teletubbies in den Schlaf gelallt haben – Ja, die Teletubbies, Carl’s Kleine steht einfach auf ihre „Tubbies“, was tut man also nicht alles für einen, über das ganze Gesicht grinsenden, Zwerg der hüpfend „Tubbie“ ruft – Mich hat man gnädig einfach weiterschlafen lassen, bis es hieß „auf zum Bierchen in die Vintage Industrial Bar“.

Die Vintage Industrial Bar und die anschließende Bar „The Cage“ liegen etwas außerhalb der City, das Gelände ließ sich jedoch prima mit der Straßenbahn erreichen. Ein Tickt kostete 10 Kuna, also rund 1,50 € und ist somit vergleichbar mit einem Berliner Kurzstrecken-Ticket. Ein netter Preis wie ich finde.

Die rund 15-minütige Fahrt Richtung Bar verging schnell, es ist doch immer wieder interessant mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, nur um zu sehen, welch lustige und teils kuriose Leute ein und aussteigen. Direkt an der Halte, neben der Bar, befindet sich ein Bäcker, für mich die passende Gelegenheit noch schnell eine Kleinigkeit zu essen abzugreifen. Auf Empfehlung meines  Gastgebers hin, habe ich mich für einen Burek entschieden. Dieses Blätterteiggebäck das etwas an eine Schnecke erinnert, ist wahlweise mit Fleisch (klassisch) oder mit Käse gefüllt. Der eine oder andere Bäcker in Zagreb hatte auch kreativere Füllungen im Angebot, dann jedoch meist die Mini-Version  des Originals. So ein klassischer Burek ist nämlich ordentlich groß und fettig, die perfekte Grundlage für einen Barbesuch. Nebenbei erwähnt, ist es nicht nur viel und reichhaltig, sondern auch extrem lecker.

Croatian beer @Vintage Industrial Bar, Zagreb

Croatian beer @Vintage Industrial Bar, Zagreb

Ein bis Drölf Bierchen mit B and the Bops & Friends

Mit dem Burek in der Hand ging es eine Ecke weiter direkt auf das Gelände der Vintage Industrial Bar. Wie man mir erklärte handelt es sich hierbei um eine alte Knopffabrik, die zur Veranstaltungslocation umfunktioniert wurde. Nebenan hat man aus dem leerstehenden Raum eine Bar gemacht, das sogenannte „Cage“. Hier fanden an diesem Tag mehrere Tanzkurse statt, wenn ich richtig gesehen hatte, zum Einen ein Rockabilly Jive Anfängerkurs, zum Anderen ein Boogie Grundkurs. An beiden hätte ich kurzfristig noch teilnehmen können für diesen Tag, aber meine Aufmerksamkeitsspanne reichte an diesem Abend gerade noch für die Unterhaltung am Tisch.

Wir hatten uns draußen platziert, vor dem Cage, so konnten wir die Musik mithören, hatten aber eine angenehme Gesprächsatmosphäre, wenn auch etwas wenig Licht. Nur durch die Glasfront des Cage war der Hof leicht beleuchtet, die Industrial Bar hatte an diesem Tag nämlich veranstaltungs-frei  und somit geschlossen. Einen kurzen Blick habe ich hineingewagt. Das längliche Gebäude verfügt über unglaublich viel Raum, wie viele Leute genau hier Platz finden habe ich inzwischen vergessen, aber es waren mehrere Hundert. Zudem plant der Inhaber den Ausbau der Rückseite des Geländes zum Biergarten. Darauf darf man also gespannt sein, die Idee klang schon einmal super.

In der Vintage Industrial Bar finden übrigens auch regelmäßig Konzerte und Rockabilly Veranstaltungen statt. Ein Blick auf die Website der Bar lohnt also, wenn man in der Nähe ist.

Das Cage hat seinen Namen übrigens von der kreativen Deckendekoration. Hier hängen Vogelkäfige die, wenn ich richtig gesehen habe, je eine Whisky Flasche beherbergen. Die Bierauswahl ist für eine solch, doch eher kleine Bar, beträchtlich und so ließ ich den Abend mit den Jungs von B and the Bops – großartige Musiker by the way – und deren Freunden, bei einer Art kroatischen Bierverkostung, gemütlich ausklingen.

Kennt ihr die eine oder andere Location oder habt Eindrücke aus Zagreb? Teilt diese mit mir. Ich würde mich freuen in den Kommentaren von euch zu lesen.

Im nächsten Beitrag geht’s dann zu meiner Shoppingtour durch Zagreb.

Eure Nika

 

Get Your Guide

PS: Wie ich auf dem Weg nach Medulin zum Tear it Up-Festival in Zagreb gelandet bin könnt ihr hier nachlesen.

3 Comments

  1. […] oft die einzige Option ist. Diese Erfahrung machte ich jedoch nicht in Kenia sondern später in Kroatien und auch hier war ich froh über mein Taschengeld im […]

  2. […] rein in den Flieger und ab nach Zagreb. Der Vorschlag der Dame von Lufthansa erschien mir ohnehin am sinnvollsten. Ich frag einfach bei […]

  3. […] meinem zweiten Tag in Zagreb, nachdem ich mich erst einmal von meiner Reise erholt hatte, stand eine kleine Shopping- und […]

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