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Warum die Coronavirus-Pandemie uns erinnern sollte, wie gut wir es haben!

Der Coronavirus geht viral und hält die ganze Welt in Atem. So oft sehen wir aus Europa zu, wie „am anderen Ende der Welt“ Katastrophen ablaufen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Und plötzlich trifft es uns selbst. COVID-19, der Coronavirus, ist allgegenwärtig. Es wird vom Shutdown geredet, der „Abschaltung“ des öffentlichen Lebens. Kindergärten, Schulen und Universitäten sind geschlossen, der Flugverkehr wird eingestellt und Touristen weltweit warten auf „Rettungsflüge“ um zurück in die Heimat zu gelangen. Eine Heimat, in der sich Familie, Freunde und Bekannte vielleicht bereits in Quarantäne befinden.

Der Coronavirus geht viral. Kein Tag ohne COVID-19. Doch warum sollten wir uns dabei erinnern, wie gut es uns eigentlich geht? Und was ist eine Pandemie?
Dicht an dicht macht es leicht. Photo by Robert Norton via Unsplash

Plötzlich befinden wir uns in einer Situation, in der wir darüber nachdenken müssen, ob die sonst einfachsten, alltäglichen Dinge noch möglich sind. Der Coronavirus hat uns fest im Griff. Mit der Bahn zur Arbeit fahren? Besser nicht! Wer kann, arbeitet von zu Hause, Freiberufler fürchten um ihre Existenzgrundlage und große Firmen hoffen auf Rettungspakete da der Krankenstand so hoch ist wie noch nie und andere zur Sicherheit Remote arbeiten. Übliche Arbeitsabläufe müssen überdacht und angepasst werden. Pandemieplanung steht für die meisten an der Tagesordnung.

Es geht nicht um eine normale saisonale Grippe, dieser Vergleich hinkt, sondern es geht um ein pandemisches Geschehen.

Christian Drosten, Virologe (Quelle: ZDF.de)

Doch trotz (immer noch zu spät) ergriffener massiver Maßnahmen nehmen viele Menschen die Bitte um Mithilfe bei der Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus nicht ernst. Es werden Corona-Partys ins Leben gerufen, Mütter bringen ihre Kinder auf Spielplätze und Menschen genießen das schöne Wetter, eng aneinander gedrängt in Cafés der Großstädte. Dabei wissen wir eigentlich, was ein Grippevirus anrichten kann, wenn er einmal angefangen hat sich über Grenzen hinaus auszubreiten.

Der Coronavirus geht viral. Kein Tag ohne COVID-19. Doch warum sollten wir uns dabei erinnern, wie gut es uns eigentlich geht? Und was ist eine Pandemie?
Die Anderen sind auch Vater oder Mutter, Tochter oder Freund. Photo by Adli Wahid on Unsplash

Inhaltsverzeichnis

Pandemie ist keine neue Erfindung!

Allein im letzten Jahrhundert gab es drei große Pandemien. Die wohl bekannteste Pandemie des 20. Jahrhunderts ist die „Spanische Grippe“, die 1918 bis 1920 in Europa wütete und bis zu 50 Millionen Menschenleben forderte. Aber auch später gab es weitere Pandemien. 1957 kam es zur zweitschlimmsten Pandemie nach der „Spanischen Grippe“, welche unter dem Namen „Asiatische Grippe“ bekannt ist. Man geht davon aus, dass auch dieser Virus seinen Ursprung in China hatte und von Geflügel übertragen wurde. In Deutschland erliegen der „Asiatischen Grippe“ rund 30.000 Menschen, weltweit geht man von bis zu zwei Millionen Opfern aus. Es dauerte damals vier Monate, bis der ernst der Lage wahrgenommen wurde. Dieser Umstand erklärt, warum damals, trotz des hohen Wissenstandes um Virusinfektionen und Behandlung (im Vgl. zur „Spanischen Grippe“), so viele Menschen zu Tode kamen. Im Jahr 1968 kommt es zur „Hongkong-Grippe“ und wieder hat auch Europa mit einer großen Pandemie zu kämpfen. Die Ausmaße damals fielen geringer aus, da eine Verwandtschaft des Virus zur „Asiatischen-Grippe“ besteht und die Immunabwehr einiger Menschen bereits Antikörper gegen den Virus gebildet haben.

Der Coronavirus geht viral. Kein Tag ohne COVID-19. Doch warum sollten wir uns dabei erinnern, wie gut es uns eigentlich geht? Und was ist eine Pandemie?
Eine Pandemie verbreitet sich über Grenzen hinaus und betrifft viele von uns. Photo by Clay Banks on Unsplash

Exkurs: Was ist eine Pandemie?

Von einer Epidemie ist die Rede, wenn eine Infektionskrankheit in einem Landstrich oder einem ganzen Land zur Massenerkrankung wird. In Deutschland gilt die Regel, dass eine Epidemie ausgebrochen ist, wenn rund 10-20% der Bevölkerung von der Infektionskrankheit betroffen sind. In den meisten Fällen liegt eine Grippewelle deutlich unter diesem Wert. Was ist also eine Pandemie? Der Begriff Pandemie setzt sich aus den griechischen Begriffen „pan“ (alles) und „demos“ (Volk) zusammen. Man spricht bei einer Pandemie also vom „ganzen Volk“. Eine Pandemie überschreitet Grenzen und die Infektionskrankheit betrifft unter Umständen die ganze Welt. Von einer Pandemie sind extrem viele Menschen betroffen, wobei der Begriff nicht an eine bestimmte Anzahl an Betroffenen gebunden ist.

Vor 100 Jahren hieß die Pandemie „Spanische Grippe“

Die letzte große Pandemie gab es vor 100 Jahren. In den Jahren 1918-1920 hielt die „Spanische Grippe“ die Welt in Atem. Eine Grippewelle über deren Ursache man damals wenig wusste und die bis zu 50 Millionen Todesopfer forderte. Heute geht man davon aus, dass die Ursache der „Spanischen Grippe“ ein Vogelgrippe-Virus war, der von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht wurde. Als Patient 0 gilt ein aus Kansas stammender Soldat, der seine militärische Ausbildung antritt und zum Küchendienst eingeteilt wird. Zu Beginn ist das Virus nicht einmal tödlich, doch mit jedem Infizierten steigt die Chance zu einem tödlichen Virus zu mutieren. Es vergehen nur 40 Tage, bis das tödliche Virus sich in Europa anfängt auszubreiten.

Damals spricht kaum einer über den allgegenwärtigen Grippevirus. Gaststätten und Kinos bleiben offen und keiner bricht in Panik aus. Warum hatten die Menschen keine Angst? Man befindet sich in der Endphase des Ersten Weltkriegs! Die einzigen die über den neuartigen Grippevirus berichteten waren die neutralen Spanier. Es kommt zum Eindruck, dass Spanien wesentlich schlimmer betroffen sei als alle anderen Länder und der Name „Spanische Grippe“ war geboren.

Die Regierungen verboten der Presse, über die Grippe zu informieren, mit der Begründung, dass das die Moral der Bevölkerung schwächen würde.

Quelle: ZDF.de

Was 1918 zur Katastrophe führte, war die Unwissenheit über Viren, Krankheitsverlauf und fehlende Behandlungsmöglichkeiten. Aber auch, dass keinerlei Eindämmungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Man hatte schlichtweg schlimmeres zu bewältigen, schließlich befand sich Europa im Krieg.

Ein Hoch auf Mediziner & Pflegekräfte in Zeiten des Coronavirus

Wir können uns glücklich schätzen in einer Zeit zu leben, in der Antibiotika zu gewöhnlichen Arzneimitteln gehören, wir über Immunisierung bescheid wissen und die Entwicklung eines Impfstoffs „nur“ eine Frage der Zeit ist. Unsere Ärzte und Pflegekräfte sind bestens gerüstet und können Krankheitsverläufe abmildern, selbst wenn kein Heilmittel in Gänze vorliegt. Die Chancen auch einen neuartigen Virus zu überstehen sind groß. Eine Sterberate von 3%, wie sie bei der „Spanischen Grippe“ vorherrschte, werden wir heute nicht mehr erleben müssen. Panik ist also nicht notwendig.

Hat ein Virus Grenzen überschritten und verbreitet sich weiter, gilt es eben jenen unter die Arme zu greifen, die es am schwersten treffen würde. Ärzte und Pflegekräfte werden gebraucht und setzen sich freiwillig einem hohen Risiko aus. Auch sie könnten sich abschotten, doch was würden wir ohne sie tun?

Der Coronavirus geht viral. Kein Tag ohne COVID-19. Doch warum sollten wir uns dabei erinnern, wie gut es uns eigentlich geht? Und was ist eine Pandemie?
Gesund bleiben um anderen das Leben zu retten. Photo by Rod Long on Unsplash

Es gehört dazu, dass wir uns gewissenhaft verhalten und uns den Empfehlungen der Ärzte und Virologen nicht mutwillig widersetzen. Jeder einzelne kann in einer Zeit wie heute, während der Coronavirus-Pandemie, seinen Beitrag leisten. Wir können Ärzten und Pflegekräften den Rücken frei zu halten und somit im Ernstfall das Leben von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten retten.

Wir können davon ausgehen, dass wir heute vergleichsweise schnell unseren normalen Alltag wieder aufnehmen werden. Mangelnde (Reise-)Freiheit, über die wir heute klagen, wäre 1918 wohl kaum zur Debatte gestanden.

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Deine Nika


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2 Comments

  1. Steffi sagt:

    Liebe Annika, ich finde deinen Artikel wirklich interessant und spannend zu lesen! Vor allem die Erklärungen zu den verschiedenen Pandemien, insbesondere der Spanischen Grippe. Damals hatte man das Wissen einfach nicht, heute zwar schon, aber viele Menschen scheint es nicht zu interessieren, was einfach nur traurig ist. Allerdings hatte ich heute tatsächlich zum ersten Mal das Gefühl, dass die Menschen langsam einsehen, dass es ernst ist und wir zuhause bleiben sollten. Mal sehen wie sich die nächsten Tage entwickeln. Bleib du gesund! Lg Steffi

    • Nika sagt:

      Hallo Steffi,

      vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Es freut mich, dass dir dieser kleine historische Exkurs gefallen hat. Ich glaube den Menschen fällt es einfach schwer von alten Gewohnheiten auf neue Bedingungen umzustellen und machen oft dicht. Es ist beängstigend wenn man genau darüber nachdenkt, also verharmlost man die herrschende Pandemie. Ich vertraue auf unser medizinisches Wissen, auf die gut ausgebildeten Ärzte und Pflegekräfte im Land und glaube fest daran, dass wir gemeinsam, wenn alle ihren Anteil daran tragen, schnell wieder in der Normalität ankommen. Es war mir persönlich wichtig einmal aufzuzeigen wie gut es uns heute geht.

      Bleib gesund & pass auf dich auf.

      Liebe Grüße,

      Nika

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