Eine Reise nach Afrika ist aufregend und die Umgebung fremd. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude und bei all der Aufregung vergisst man schon einmal schnell so „nebensächliche“ Dinge wie eine kleine Reiseapotheke. Vor meiner ersten Fernreise nach Kenia ging es mir nicht anders. Da ich aber auch ein kleiner Angsthase bin, habe ich mich belesen und wurde auf die wichtigsten Basics wie eine Reiseapotheke Afrika noch einmal aufmerksam gemacht.
Wer sicher und verantwortungsvoll reisen möchte, sollte einiges beachten und sich im Vorfeld ein paar Dinge organisieren. Reisevorbereitungen sind von Land zu Land unterschiedlich. Reisevorbereitungen für Kenia unterscheiden sich beispielsweise deutlich von den Vorbereitungen einer Europareise. Im Hinterkopf solltest du nicht nur dein Reiseziel haben, sondern auch die Art der Reise. Machst du z.B. eine Safari in Kenia oder einen Tagesausflug zum Schnorcheln mit dem Dhau? Dann brauchst du vielleicht einige andere Dinge in deiner Reiseapotheke Afrika als bei einem reinen Strandurlaub. Hier findest du die wichtigsten Tipps für deine kleine Reiseapotheke Afrika.
Inhaltsverzeichnis
Im Ausland kann es schwierig sein passende Arzneimittel zu bekommen. Sprachbarrieren, keine Apotheke in der Nähe oder die einzige Apotheke hat geschlossen oder hat die benötigten Arzneimittel nicht auf Lager. Insbesondere in Afrika, aber auch in Asien, kann es passieren, dass die Qualität der Medikamente zu wünschen übrig lässt. Hier gibt es häufig viele Fälschungen am Markt.
Mit einer kleinen Reiseapotheke gegen die häufigsten Reise-Erkrankungen und kleinere Verletzungen kannst du dich gegen vieles wappnen. Eine kleine Reiseapotheke Afrika ist daher in jedem Fall empfehlenswert. Doch was gehört in eine Reiseapotheke? Hier findest du ein paar Tipps, die ich für dich zusammengestellt habe.
Vorsorge ist besser als Nachsorge. Um für deine Reise nach Afrika bestens vorbereitet zu sein, solltest du eine Auslandsreiseversicherung in deiner Reiseapotheke haben. Im Notfall, wenn die eigene kleine Reiseapotheke nicht mehr ausreicht, übernimmt diese Kosten im Krankenhaus oder sorgt für eine Überführung per Flugzeug nach Hause, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Neben einer Auslandsreiseversicherung sind die richtigen Impfungen wichtig. Das Tropeninstitut empfiehlt für alle Reisenden folgende Impfungen:
Einige Impfungen von dieser Liste sowie Hepatitis B und die Impfungen gegen Mumps, Masern und Röteln, gelten auch in Deutschland als Standard für Kinder. Einige (Tetanus & Diphtherie) müssen jedoch alle zehn Jahre wiederholt werden, um einen Impfschutz zu bieten. Die Anzahl der Hepatitis-Erkrankungen ist in vielen afrikanischen Ländern signifikant höher als in Europa, daher sollte hierauf besonders geachtet werden.
Das Auswärtige Amt empfiehlt für bestimmte Gebiete in Afrika zusätzlich eine Gelbfieberimpfung, falls man sich zuvor in einem Gelbfiebergebiet aufgehalten hat. Für Europäer bedeutet das, dass diese Impfung zwar keine Pflicht ist, aber dennoch empfohlen wird. Wenn du dich gegen Gelbfieber impfen lassen möchtest, muss die Grundimpfung mindestens 10 Tage vor Einreise passieren um bis zur Reise einen Impfschutz zu erreich. Die Gelbfieberimpfung darf nur von autorisierten Impfärzten vorgenommen werden. Du solltest dich also rechtzeitig informieren wo du die Impfung in deiner Nähe erhältst.
Da viele Gebiete in Afrika von Malaria betroffen sind, sollte man an Mückenschutz* nicht sparen und im Hotel die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Dein Hotelbett sollte auf jeden Fall mit einem Moskitonetz ausgestattet sein, ist es das nicht, frage am besten an der Rezeption nach, soweit ich weiß sind die Hotels dazu verpflichtet diese Vorsichtsmaßnahme bereitzustellen.
Man kann auch mit Medikamenten gegen Malaria vorbeugen. Für die Malariaprophylaxe gibt es verschiedene Tabletten, die man im Tropeninstitut bekommt.
Vor meiner Reise nach Kenia habe ich keinen Termin im Tropeninstitut bekommen. Das bedeutet nicht, dass man deshalb auf die notwendigen Impfungen verzichten muss, jedoch muss man ohne Termin deutlich mehr Zeit einplanen. Am besten ist es, wenn du direkt morgens vor Ort bist, wenn das Tropeninstitut öffnet. Hier hast du die beste Chance im laufe des Vormittags auch noch dran zu kommen.
Ich war natürlich wie immer auf den letzten Drücker dort und habe Ewigkeiten (rund 4,5 Stunden) gewartet. Beinahe wäre ich, am letzten möglichen Tag für die Impfung, ohne geimpft worden zu sein, wieder nach Hause gegangen. Glücklicherweise konnte ich die Dringlichkeit klar machen und bin noch als letzte in ein Sprechzimmer geschickt worden. Bei meinen Reisevorbereitungen für Kenia wäre es mit dem Motto: “Auf die letzte Minute, dann dauert’s nur ’ne Minute.” beim Thema impfen also beinahe schief gegangen.
Ein guter Tipp von mir bevor du ins Tropeninstitut fährst ist auch, dass du vorher bei deiner Krankenkasse anrufst und nötige Informationen über eine Kostenerstattung einholst. Nicht jede Kasse übernimmt jede Art der Impfung. Meine Kasse hat lediglich bei der Malariaprophylaxe nur anteilig zurück erstattet, ich musste jedoch in Vorlasse gehen. Andere Kassen stellen Kostenübernahmen aus oder können direkt vor Ort abgerechnet werden.
Deine Reiseapotheke Afrika sollte zu allererst deine persönlichen Medikamente beinhalten. Ob Pille oder Medikamente gegen Migräne, müssen als erstes ins Gepäck. Dazu kommen z.B. jene Medikamente die du zuvor im Tropeninstitut bekommen hast, wie Tabletten zur Malariaprophylaxe. Denke immer auch an Besonderheiten deiner Reise, das genaue Reiseziel und die Gegebenheiten vor Ort, die Reisedauer oder der Reisestil sind wichtige Faktoren, die du beim packen berücksichtigen solltest. Eventuell hast du auch individuelle Bedürfnisse (z. B. Kinder, Diabetiker, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Thromboserisiko usw.), dann solltest du diese ebenfalls als erstes für deine Reiseapotheke Afrika berücksichtigen. Dein Hausarzt kann dich hier am besten beraten, ansonsten hilft auch immer ein Besuch beim Apotheker deines Vertrauens.
Medikamente sollten während des Fluges im Handgepäck griffbereit sein und generell möglichst unter 25 Grad lagern. Bei Autofahrten kannst du alles unter dem Beifahrersitz verstauen und im Hotelzimmer zum Beispiel im Kühlschrank oder Safe lagern.
Neben den speziellen Medikamenten, die du im Tropeninstitut oder von deinem Arzt bekommen hast, findest du hier einige Tipps und Erfahrungen zur Reiseapotheke Afrika. Eine kleine Reiseapotheke habe ich immer dabei sobald ich ein paar Tage unterwegs bin. Ob Wochenendtrip oder Festivalbesuch spielt dabei keine Rolle, es gibt ein paar Basics die jeder dabei haben sollte. Meist brauche ich meine kleine Reiseapotheke gar nicht selbst, aber häufig genug Menschen um mich herum. Dann bin ich auch wieder froh, dass ich zumindest helfen kann.
Ich hoffe jetzt fühlst du dich gut ausgerüstet für deinen nächsten Urlaub. Ob Reiseapotheke Afrika oder Europa. Was gehört in deine Reiseapotheke? Hast du noch einen Tipp der hier nicht steht?
Deine Nika
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8 Comments
Interessant, dass man ganze fünf zusätzliche Impfungen braucht, bevor man eine Reise nach Afrika antritt. Ich versuche es eigentlich zu vermeiden meinen Körper mit zusätzlichen Behandlungen zu belasten. Aber ich denke, für so eine tolle Reise ist es den Aufwand wert. Besonders, wenn man noch mit einer guten Reise-Apotheke vorsorgt, dann steht einem schönen Aufenthalt nichts mehr im Weg.
Hallo Neeltje,
wenn Impfungen empfohlen werden, ist das ja noch lange keine Pflicht. In manchen Ländern können allerding z.B. Gelbfieberimpfungen geprüft werden, daher bietet sich immer eine Beratung im Tropeninstitut an. Viele Impfungen hatte ich schon, andere wurden aufgefrischt, man muss also nicht immer alles auf einmal machen, es hängt eben vom eigenen Impfstand ab und ob man lieber mit oder ohne Impfung losfliegt. Ich bin eher der Typ, dass ich die Impfung mitnehme statt im Zweifel krank zu sein, aber auch hier ist ein abwägen sinnig. Nicht in jedem Land mache ich mir immer gleich sorgen um alles. Bei Malaria wollte ich es aber nicht draufankommen lassen und habe die Prophylaxe brav geschluckt.
Beste Grüße,
Nika
Hallo, bei Malaria muss man sich entscheiden: Prophylaxe oder Notfallmedikament nach dem Urlaub. Habe mich dieses Mal bei Kenia für Prophylaxe entschieden.
Preislich kein Schnäppchen. Hat mich rund 90 Euro gekostet. Meine Krankenkasse hat das (und auch die Typhusimpfung) bezahlt. Gelbfieber hatte ich noch.
Ich würde auch empfehlen, mit den Tabletten 3 Tage vor Urlaubsbeginn anzufangen. Es kann zu Nebenwirkungen, wie Übelkeit kommen. Mein Frau hatte das mal und es war nicht so toll. Mit etwas Vorlauf kann sich der Körper schon vor dem Urlaub dran gewöhnen und nicht erst im Urlaub…
Hallo Wolfgang,
danke für dein ausführliches Kommentar. Stimmt, ich hatte auch die Prophylaxe und das ging erstmal alles per Vorkasse. Nicht so schön für den Geldbeutel. Wenn man sich aber mit seiner Krankenkasse in Verbindung setzt, bekommt man je nach kasse auch immer etwas zurück. Ich hatte Gott sei Dank mit keinem Medikament irgendwelche Beschwerden. Wichtig ist aber immer eine gute Beratung beim Facharzt oder wie bei mir im Tropeninstitut.
Beste Grüße,
Nika
Für die kommende Festivalsaison möchte ich eine kleine Apotheke vorbereiten. Es kann nie schaden, sich vor Insekten schützen zu wollen. Danke für den Tipp mit der Zeckenkarte.
Vielen Dank für ihre Tipps zur Reiseapotheke. Ich war letztes Jahr in Bolivien und habe wie sie erwähnt haben erlebt, dass oft keine Apotheken in der Nähe sind. Da ist man aufgeschmissen wenn man nicht mit hat. Da ich ihren Blog davor aber gelesen hatte, hatte ich meine Reiseapotheke dabei. Vielen Dank!
Ich dachte, dass ich bei der Reiseapotheke für Afrika etwas Besonderes beachten muss. Die Krankheiten werden sich ja nicht auf mich stürzen. Ich habe aber gehofft, dass es eine Malariaprävention gibt, die genutzt werden könnte.
Hallo Bernd,
eine Malariaprävention gibt es, nach Beratung im Tropeninstitut oder entsprechenden Ärzten. Sicherlich werden sich bei einer Reise nach Afrika nicht alle Krankheiten der Erde auf einen stürzen, es ist jedoch immer gut zu wissen, ob es Dinge gibt, auf die man besonderen Augenmerk richten sollte. Für mich war es zudem der perfekte Zeitpunkt einfach mal wieder zum Auffrischen der Impfungen zum Arzt zu gehen, das wäre ja ohnehin nötig gewesen. Also ja, aufpassen bei Wasser und ungekochten Speisen, vorbereiten wer einen „empfindlichen Magen“ hat etc. wäre für mich schon das Besondere bei Reisen in Länder, die durchaus nicht mit unserer europäischen Welt vergleichbar sind, daher Länder in Afrika. Außerdem kommen ja evtl. Aktivitäten auf einen zu, die man zu Hause gar nicht machen kann, wie eine Safari. Darauf sollte man sich schon einstellen.
Grüße,
Nika